
Webdesign-Trends 2025 – was uns erwartet
Heute möchte ich mit Dir über Webdesign-Trends sprechen. Ja, auch im Webdesign gibt es Trends – genau wie in jeder anderen Disziplin des visuellen Designs.
Ich habe den Markt analysiert, auf Plattformen wie Awwwards, Behance, Dribbble gestöbert, die Blogs von Designstudios durchforstet und Reports großer Website-Builder wie Webflow und Elementor gelesen – und daraus eine Auswahl von 10 Trends für Dich zusammengestellt, die das Erscheinungsbild von Webseiten in naher Zukunft prägen werden.
Natürlich, wenn Du eher ein Design-Konservativer bist – auch gut, das ist Deine Entscheidung.
Aber ich persönlich bin für Komfort und Nutzerfreundlichkeit. Für Designs, die ehrlich sind, klar, zugänglich. Die nicht ablenken, sondern anziehen. Die neugierig machen, ohne zu überfordern.
Design darf verspielt oder reduziert sein, laut oder leise – aber eines sollte es nie: stehen bleiben.
Welcher dieser Trends spricht Dich am meisten an? Und welchen möchtest Du als Erstes ausprobieren?
1. Mikrointeraktionen – die kleinen Dinge machen den Unterschied
Du bewegst den Mauszeiger über einen Button – und er verändert sich sanft. Ein Icon vibriert kurz, eine Bildunterschrift taucht wie von Zauberhand auf. Diese kleinen Animationen wirken fast nebensächlich, und doch sind sie das Salz in der Suppe moderner Websites.
Sie schenken Nutzer:innen unmittelbares Feedback, schaffen Verbindung, machen die Oberfläche lebendig. In einer Welt, in der wir ständig auf Bildschirme starren, sorgen Mikrointeraktionen für ein Gefühl von „Antwort“ – und das tut gut.
2. Retro-Style – Nostalgie trifft auf Webtechnologie
Retro ist nie wirklich weg – es verändert nur ständig sein Gesicht. Was heute nostalgisch wirkt, war gestern noch futuristisch. Farben wie Neonpink oder grelles Blau, verpixelte Elemente, Glitch-Effekte oder handgezeichnete Illustrationen erinnern uns an die Ästhetik der 80er, 90er und frühen 2000er.
Der Retro-Stil ist eine kleine Zeitreise – verspielt, charmant, ein bisschen rau. Und vielleicht genau deshalb so anziehend: Weil er gegen den stromlinienförmigen, perfekten Look moderner Interfaces rebelliert. Weil er Persönlichkeit zeigt.
3. Interaktive 3D-Elemente – willkommen im Raum
Webseiten werden zu Räumen. Mit 3D-Elementen, die sich bewegen, drehen, auf Berührung reagieren, entsteht ein neues Maß an Tiefe. Produkte können realitätsnah präsentiert werden, Storytelling bekommt eine neue Dimension.
Die Technik dafür ist längst da – und leichter zugänglich als je zuvor. Kein Wunder, dass 3D zum Liebling der Designer:innen wird. Es fasziniert, es fesselt – und bleibt im Kopf.
4. Scrapbooking – das Unperfekte wird perfekt
Erinnerst Du Dich an Fotoalben mit Stickern, Tape-Streifen, kleinen Kritzeleien am Rand? Genau dieses Gefühl bringt Scrapbook-Design ins Web. Es wirkt persönlich, fast handgemacht. Layouts sind bewusst asymmetrisch, mit Texturen, Schnipseln, bunten Icons und verspielten Elementen.
In einer Welt der Templates und klaren Rastern feiert Scrapbooking das Chaos der Kreativität – und spricht besonders Marken an, die nahbar, ehrlich und ein wenig „anders“ auftreten wollen.
5. Mutiger Minimalismus – weniger, aber wow
Weniger kann mehr sein. Viel mehr. Besonders wenn klare Flächen auf starke Typografie treffen. Bold Fonts, große Headlines, großzügige Weißräume und feine Farbakzente lenken den Blick genau dahin, wo er hin soll – aufs Wesentliche.
Der moderne Minimalismus verzichtet nicht auf Wirkung. Er konzentriert sie. Ideal für alle, die Klarheit lieben – ohne auf Charakter zu verzichten.
6. KI-generierte Bilder und Videos – Magie in Sekunden
Du brauchst ein Bild, das genau Deine Vorstellung trifft – am besten sofort? Künstliche Intelligenz macht das möglich. Mit wenigen Worten entstehen visuelle Welten, einzigartig und exakt zugeschnitten auf Deine Zielgruppe.
Und doch bleibt eines klar: Eine KI kann viel, aber sie ersetzt kein gutes Auge. Kein Gefühl für Stil, keine konzeptionelle Stärke. KI ist ein Werkzeug – die Kreativität kommt von Dir.
7. Dark Mode – edel, ruhig, augenfreundlich
Dunkle Designs sind längst mehr als eine Spielerei. Sie sehen nicht nur elegant aus, sondern entlasten auch die Augen – besonders abends, wenn die meisten von uns surfen. Schwarz, Anthrazit oder dunkle Farbverläufe kombiniert mit leuchtenden Akzenten erzeugen eine besondere Atmosphäre.
Dark Mode ist Komfort, Ästhetik und Haltung zugleich – und ein Must-have für viele Nutzer:innen.
8. Hyperpersonalisierte Interfaces – digital wird persönlich
Du öffnest eine Website – und sie spricht direkt Dich an. Empfehlungen, Inhalte, Layouts – alles scheint auf Deine Interessen zugeschnitten. Genau das erwartet uns 2025 immer häufiger.
Inspiriert vom Erfolg personalisierter Plattformen wie Netflix oder Spotify werden auch Webseiten individueller. Der Effekt? Mehr Relevanz, mehr Verbindung, mehr Vertrauen.
9. Barrierefreies Design – für alle gedacht
Websites müssen für alle funktionieren – unabhängig von Alter, Einschränkungen oder Technikaffinität. Hohe Kontraste, klar strukturierte Inhalte, alternative Bildbeschreibungen oder Tastaturnavigation sind keine Extras, sondern ein Muss.
2025 tritt das europäische Barrierefreiheitsgesetz in Kraft. Und mit ihm das Bewusstsein: Inklusives Design ist modernes Design.
10. Nachhaltiges Webdesign – Verantwortung gestalten
Auch Websites haben eine Klimabilanz. Große Bilder, ineffizienter Code, schlechter Hosting – all das kostet Energie. Deshalb denken immer mehr Designer:innen grün. Schnell ladende Seiten, optimierte Medien, bewusste Auswahl von Hosting-Anbietern – das alles trägt zu einem nachhaltigeren Netz bei.
Nachhaltigkeit beginnt bei Designentscheidungen. Und zeigt sich in jedem Pixel.